Programm Kongress Armut und Gesundheit – dieses Jahr online!

Der Kongress Armut und Gesundheit musste im Jahr 2020 aufgrund der SARS-CoV2-
Pandemie sehr kurzfristig abgesagt werden. Um eine Umsetzung des nächsten Kongresses
Armut und Gesundheit gewährleisten zu können, ist eine deutliche Verkleinerung des
Kongresses für das Jahr 2021 erforderlich, um ihn virtuell umzusetzen und seine Finanzierung
sicherzustellen. Aus diesem Grund wird der Kongress Armut und Gesundheit 2021 an drei
Kongresstagen (16.-18. März 2021) und mit ca. 80 Veranstaltungen geplant und umgesetzt.

Die Krise zeigt deutlich, dass es eines übergreifenden Lösungsansatzes bedarf. Nur
gemeinschaftliches Handeln in allen Politik- und Gesellschaftsbereichen erlaubt die
Bewältigung der komplexen Herausforderungen (Zukunftsforum Public Health, 2020).

Gesundheitsförderung ist in der aktuellen Krisenzeit wichtiger denn je! Gerade in der
aktuellen Situation sind gesundheitsförderliche und präventive Maßnahmen in Lebenswelten
wie Betrieben, Schulen, Kindertagesstätten und in der Pflege ein wesentlicher Bestandteil zur
Überwindung der direkten und vor allem der indirekten Folgen der aktuellen Pandemie
(Deutsche Gesellschaft für Public Health, 2020). Der Gesundheitsförderung kommt hier auch
eine anwaltschaftliche Rolle zu, wenn es darum geht, für nachhaltige Investitionen in das
öffentliche Gesundheitssystem einzutreten (Saboga-Nunes et al., 2020) und z. B.
Einsparungen im Öffentlichen Gesundheitsdienst (Zukunftsforum Public Health, 2020) und
weitere Missstände, wie die temporäre Aussetzung der Mittel für Prävention (Deutscher
Bundestag, 2020), zu benennen und ihnen zu begegnen.

Richard Wilkinson hat im Jahr 2017 auf dem Kongress Armut und Gesundheit gezeigt, wie
hoch die Kosten von Ungleichheit in heutigen Gesellschaften veranschlagt werden können.
So steigern sich in (einkommens-)ungleicheren Gesellschaften seelische Probleme und
Drogenkonsum, Fettleibigkeit, gewalttätiges Verhalten und Gefängnisaufenthalte sowie
Teenagerschwangerschaften. Das kindliche Wohlbefinden hingegen nimmt ab, ebenso wie
schulische Leistungen und soziale Mobilität (Waldhauer et al., 2018). Daher wird eine
zentrale Frage aus der Perspektive von Public Health sein, ob es uns gelingt, die
Ungleichheiten in unserer Gesellschaft trotz Krise nicht weiter wachsen zu lassen, oder –
noch besser – zu reduzieren.
Wir wissen, dass sich auch diese Pandemie weder demokratisch verbreitet noch verhält.
Menschen in sozial benachteiligenden Strukturen sind um ein Vielfaches mehr und härter
betroffen. Bestehende Unterschiede vergrößern sich und neue Ungleichheiten kommen
hinzu.

Der Kongress Armut und Gesundheit wird im kommenden Jahr (2021, Anm. d. Red.) neu strukturiert und orientiert sich hierbei an der Ottawa Charta (WHO, 1986), deren Relevanz auch in der aktuellen Pandemie sichtbar wird. Die hierin formulierten Handlungsfelder strukturieren den anstehenden Kongress in fünf Themenfelder: Gesundheitsfördernde Gesamtpolitik; Gesundheitsfördernde Lebenswelten schaffen; Gesundheitsbezogene Gemeinschaftsaktionen unterstützen; Persönliche Kompetenzen entwickeln; Gesundheitsdienste neu orientieren.

Aus dem “Diskussionspapier zum Kongress Armut und Gesundheit 2021”

Den kompletten Text können Sie hier nachlesen: https://www.armut-und-gesundheit.de/fileadmin/user_upload/Kongress/Kongress_2021/20-11-25_Diskussionspapier_A_G_2021.pdf

Das Programm und den Online-Konferenzplaner für den Kongress finden Sie hier:
https://www.armut-und-gesundheit.de/kongress-2021/programm