Welche Ansätze der Gesundheitsförderung können unter den aktuellen Bedingungen gesundheitlicher Ungleichheit in den Kommunen am besten vorbeugen? Unter anderem dieser Frage widmete sich das Gesunde Städte-Netzwerk (GSN) im Oktober 2020 in einer Online-Konferenz. Dazu wurden acht Thesen diskutiert und veröffentlicht.
Aufgrund der coronabedingten Umstände wurde die als ein Präsenztreffen geplante Konferenz als 90-minütiges Onlineformat durchgeführt.
Zentral diskutiert wurden folgende acht Punkte, die von der Münchner Aktionswerkstatt Gesundheit (MAGs), einem Verein zur Förderung der Gesundheit, Kultur und Eigenverantwortung, eingebracht wurden.
1. Prävention von Ungleichheit in der kommunalen Krisenbewältigung
2. Interdisziplinäre Ethik-Kommission
3. Multifunktionalität des öffentlichen Raums
4. Multimediale Kommunikation und Information (“Disseminations”-Strategie)
5. Besonderer Schutz in Quarantäne
6. Krisensensible Gesundheitsberichtserstattung
7. Kontinuität in der präventiven Außerhausversorgung
8. Pandemiemanagement nur unter Einschluss der Zivilgesellschaft
Für das Handeln im kommunalen Umfeld stellten sich vor allem vier dieser Punkte (1, 4, 6 und 8) als relevante Stellschrauben heraus. Zum einen leitet das GSN für sich ab, die kommunalen Maßnahmen, Gesundheitsschutz und flankierende Maßnahmen unter den Bedingungen der Pandemie für alle Menschen in der Kommune sicherzustellen. Der zweite Punkt ist die Realisierung einer verständlichen und krisensensiblen Gesundheitsberichtserstattung auf allen staatlichen Ebenen (Kommune, Land, Bund) – was auch unabhängig von der gegenwärtigen Pandemie sichergestellt sein sollte. Unter dem Aspekt der Risikokommunikation wurde konstatiert, diese verstärkt auf die vulnerablen Bevölkerungsgruppen bzw. Menschen in prekären Lebensverhältnissen auszurichten. Der vierte Punkt, der diskutiert wurde, ist die Verstärkung des Stellenwerts und des praktischen Einbezugs der zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Quelle: Infobrief 01/2021 | Bundesvereinigung Praevention und Gesundheitsfoerderung e.V.