Wir haben aufgehört, zu zählen, die wievielte Verlängerung des Lockdowns wir haben. Auch wir wünschen uns Normalität, echtes Miteinander, gemeinsames Mittagessen mit den Kollegen, abends mal wieder weggehen. Aber: Wir machen es nicht.
Das betrifft natürlich auch unsere Projekte. Viele unserer Aktivitäten für die Gesundheitsförderung leben vom Austausch, von Gruppenarbeiten und der Durchführung vor Ort. Und gerade Personengruppen, denen es in dieser Zeit besonders an positiven Impulsen und Unterstützung fehlt, müssen auf unsere Angebote verzichten. Ob die Durchführung von Bewegungsangeboten in den Schulen, Entspannungshilfen für Erzieher oder auch Präventionskurse für Erwerbslose. Nein, wir machen es nicht.
Einige Partner haben uns schon angesprochen, ob wir nicht einzelne Angebote wieder durchführen könnten, mit Abstand und Hygienekonzept müsste das doch wohl machbar sein. Und die Teilnehmer bräuchten es doch so dringend. Andere würden ja auch wieder Kurse buchen, sogar von offiziellen Stellen, oder Maßnahmen durchführen. Trotzdem, wir machen es nicht.
Wir verstehen, dass die Situation gerade die meisten Menschen aus unterschiedlichen Gründen belastend ist. Seien es Existenzsorgen, Angst vor einer Ansteckung, Sorge um die Gesundheit lieber Menschen, die Bildungschancen der Kinder oder das Gefühl allgemeiner Trostlosigkeit. Wir wissen, dass gesundheitsförderliche Angebote hier Ablenkung und Abstand bedeuten können, dass das vertraute Miteinander in Kursen Halt geben kann. Dass die positive Beschäftigung mit Gesundheit ein Gegengewicht zu all den beängstigenden Nachrichten ist. Wir verstehen und müssen trotzdem sagen, wir machen es nicht.
Als Landesvereinigung für Gesundheitsförderung haben wir eine Verantwortung. Für die Gesundheitsförderung im Land, aber auch für die Gesundheit jedes Einzelnen, der an unseren Angeboten teilnimmt. Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen und uns gemeinsam in diesen Zeiten unterstützen. Aber nicht vor Ort, in Kurs- und Seminarräumen, in Kitas, Schulen und Horten. Es fällt uns schwer, aber wir machen es nicht.
Wir sehen unsere Verantwortung. Wir wollen die Gesundheit schützen und gleichzeitig fördern. Deshalb haben wir unsere Angebote soweit wie möglich auf digitale Alternativen umgestellt. Wir bieten von Montag bis Freitag Online-Kurse an, planen unsere Veranstaltungen online und stellen Materialien auf unserer Internetseite zur Verfügung. Nicht alles ist perfekt, nicht alles lässt sich adäquat vermitteln, ohne dass man sich in einem Raum befindet. Für viele unserer üblichen Angebote haben wir bisher keinen Ersatz gefunden. Aber wir wollen uns sicher sein, dass im Rahmen unserer Aktivitäten und Veranstaltungen niemand einem unnötigen Risiko ausgesetzt ist. Weder unsere Teilnehmer, noch unsere Referenten oder unsere Kollegen. Auch, wenn wir uns alle etwas anderes wünschen: Diese Vorsicht bedeutet für uns gesundheitliche Verantwortung wahrnehmen und das machen wir.
Unsere Online-Angebote finden derzeit in Form von digitalen Fachveranstaltungen als auch von Mitmach-Angeboten in Gesundheitskursen statt.