Berlin – Die geplante Neuregelung der ärztlichen Ausbildung stärkt neben vielen anderen positiven Aspekten auch die Rolle des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) im Medizinstudium. Die Reform ist daher sinnvoll, notwendig und dringend. Das betont der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD). „Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig ein gut aufgestellter ÖGD ist. Aber die Gesundheitsämter suchen bereits seit Jahren dringend nach qualifizierten Fachkräften, besonders nach Ärztinnen und Ärzten.
Eine Reform des Medizinstudiums, die dem ÖGD mehr Gewicht verleiht, ist daher dringend notwendig“, sagte dessen Vorsitzende, Dr. Ute Teichert. Sie betonte, mit dem vorliegenden Entwurf sei es gelungen, die Bedeutung des ÖGD im Rahmen der Approbationsordnung zu verankern. „Die Reform der ärztlichen Ausbildung, die am morgigen Freitag (7. Mai) im Bundesrat zur Abstimmung ansteht, wurde bereits vor rund fünf Jahren konzipiert und abgestimmt, ist entscheidungsreif und muss jetzt endlich umgesetzt werden. Es darf keinen längeren Aufschub geben“, sagte Teichert.
Der BVÖGD lobt an der Reform unter anderem die Möglichkeiten, Famulaturen und einen Abschnitt des Praktischen Jahres im ÖGD zu absolvieren. Zudem werde die Verankerung des Faches „Öffentliches Gesundheitswesen“ als klinisches Fach vor dem Ersten, Zweiten und Dritten Abschnitt der ärztlichen Prüfung den ÖGD stärken. „Durch die Aufnahme der Themenfelder des ÖGD als grundlagenwissenschaftlichen und klinischen Prüfungsstoff wird gewährleistet, dass sich die Studierenden künftig im Studium mit dem Öffentlichen Gesundheitswesen auseinandersetzen werden. Dies ist ein entscheidender Baustein dafür, dass sich Medizinstudierende künftig für eine Laufbahn im ÖGD entscheiden. Und genau das brauchen wir dringend“, so Teichert.
Quelle: Pressemitteilung: Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes e.V. vom 06.05.2021