Kinder mit Gesundheitsproblemen und ihre Familien unterstützen – Wissenswertes zur Kinder- und Jugendrehabilitation

Eine unbeschwerte Kindheit und Jugend genießen – leider ist das, nicht nur in Zeiten von Corona, nicht allen Kindern und Jugendlichen vergönnt. Ob Behinderungen, chronische Erkrankungen, Entwicklungsschwierigkeiten, psychische Störungen oder Übergewicht: Gesundheitliche Einschränkungen belasten Kinder, Jugendliche und ihre Familien. Sie vermindern nicht nur die Chancen für ein gesundes und glückliches Aufwachsen, sondern können Hürden für eine spätere Erwerbstätigkeit schaffen.

Hier setzen die Angebote der Kinder- und Jugendrehabilitation der Deutschen Rentenversicherung an. In spezialisierten Einrichtungen wird individuell und kindzentriert auf die Patienten im Kindes- bzw. Jugendalter eingegangen, um einerseits medizinische Hilfe zu leisten, andererseits die Kinder und Jugendlichen im Umgang mit ihren gesundheitlichen Herausforderungen zu schulen. Ziel ist es, die Bewältigung des Alltags gesund und erfolgreich zu gestalten, ggf. mit einer bestehenden Erkrankung.

Im Gegensatz zu den bekannten Mutter-/Vater-Kind-Kuren steht bei der Kinder- und Jugendrehabilitation das erkrankte Kind bzw. der erkrankte Jugendliche im Fokus. Zwar können in der Regel ein Elternteil und z. T. sogar Geschwisterkinder als Begleitung mitkommen, es dreht sich jedoch alles um das Wohlergehen der jungen Rehabilitanden und die Herstellung bzw. Sicherung ihrer späteren Erwerbsfähigkeit. Täglicher Unterricht und ein enger Kontakt zu den Lehrern zuhause gewährleisten, dass während der Reha nicht neue Probleme entstehen.

Indikationen für eine Kinder- und Jugendrehabilitation sind vielfältig: Atemwegserkrankungen, Übergewicht, Sprachstörungen oder eine psychische Erkrankung sind nur einige Beispiele. Ein Antrag auf Kinder- und Jugendrehabilitation wird selten abgelehnt, solange mit dem Angebot ein späterer Eintritt ins Erwerbsleben unterstützt werden kann. Dies wird im Einzelfall geprüft, für die meisten Kinder und Jugendlichen bietet sich jedoch die Chance, mit den Folgen der Erkrankung besser umzugehen und gesünder aufzuwachsen.

Eine Rehabilitationsmaßnahme unterstützt nicht nur die Patienten in ihrer individuellen Entwicklung, sie kann auch innerhalb der Familien für Entlastung sorgen und so auch über die Dauer der Reha hinaus zu einem gesünderen Leben für alle Beteiligten beitragen. Unter bestimmten Bedingungen können auch junge Erwachsene bis zum Alter von 27 von einer Kinder- und Jugendrehabilitation profitieren.

Die Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e. V. bietet im Rahmen ihres Projektes „Förderung der Inanspruchnahme von Angeboten der Kinder- und Jugendrehabilitation als Beitrag zu gesundem chancengleichem Aufwachsen“ Informationsveranstaltungen an. Wenn Sie Fragen zum Thema Kinder- und Jugendrehabilitation haben oder in Ihrem beruflichen Umfeld Bedarf sehen und Unterstützung bei der Information sowie Ausklärung über Reha-Möglichkeiten brauchen, wenden Sie sich gerne an die Projektkoordinatorin Heike Martfeld bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e. V. (E-Mail heike.martfeld@lvg-mv.de, Telefon 0385 2007 386 19).