Partizipation – war das Thema unser 3. Online-Lernwerkstatt Kriterien guter Praxis am 17.11.2021. Mit der Unterstützung von Dr. Birgit Böhm (nexus Institut) als Referentin, vertieften 19 Teilnehmende aus unterschiedlichsten Bereichen, z. B. Bildungsträger, Verwaltung, Pädagogik, freie Träger, Jobcenter usw., ihr Wissen in dem Good Practice-Kriterium Partizipation. Neben dem Kennenlernen von vielen Praxisbeispielen & partizipativen Methoden, tauschten sich die Teilnehmenden in fünf Kleingruppen über eigene Erfahrungen im Bereich Partizipation anhand folgender Leitfragen aus:
- Welche Methoden der Partizipation nutzen Sie bereits?
z. B. Fragebögen, Interviews, Abstimmung Bürgerprojekte und Stimmzettel, Befragungen vor Ort, Jugendclubbeirat, Zukunftswerkstätten und Pinnwand: Was wünscht ihr euch?
- Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
z. B. vorhandene Strukturen nutzen, „Es kommen immer die gleichen engagierten Menschen“, „Leute kommen nicht zu kostenlosen Veranstaltungen, werden nicht wertgeschätzt“, Bei fehlendem Interesse ist Aktivierung schwierig, Rückmeldung besser durch gewachsene Partizipationskultur und Schriftliche Einladungen haben wenig Erfolg- lieber direkte Ansprache
- Welche Stolpersteine gab es?
z. B. Bürokratische Hürden, Sprachhemmnisse, Entscheidungsfindung wird durch die Stadt verzögert, Datenschutz: Whats App verboten, Zielgruppe wird durch alternative Messenger nicht erreicht, Manche Leute, die immer kommen, dominieren und verhindern, dass andere (zu Wort) kommen, Ergebnisse von Partizipation werden nicht von der Verwaltung mitgetragen, Wenn Befragungsdauer zu lange dauert, sinkt die Motivation, daran teilzunehmen, vor Ort, persönlich besser als digital, Vorschläge aus der Anwohnerschaft sind nicht sehr häufig und Dauerhafte Teilnahme, Kontakt, Verbindlichkeit
- Was lief gut?
z. B. Netzwerk genutzt, Leute ansprechen, Situationen nutzen, Kooperation mit Einrichtungen im Stadtteil, Kompromisse schließen, um Menschen nicht auszuschließen, Trotz bürokratischer Hürden, einfach losgelegt und Einrichtungsleitung vom Projekt überzeugen
Es wird ersichtlich, dass die Teilnehmenden bereits einige Erfahrungen im Bereich Partizipation in der eigenen Arbeit gemacht haben. Der Austausch zeigt, wie wichtig es ist, die eigene Arbeit zu reflektieren und festzustellen: „An dem Punkt sind wir ja bereits gut aufgestellt“.
Weiterhin nutzten die Teilnehmenden die Chance, sich miteinander zu vernetzen. Die Erkenntnisse des Tages waren u. a. die Selbstreflexion, dass schon viel in der eigenen Praxis mit dem Good Practice-Kriterium Partizipation gearbeitet wird und „Lieber wenig Partizipation, aber dafür gründlich“. Für die Vernetzung der Teilnehmenden im Nachgang haben wir bei dem Portal für Fachkräfte inforo die Gruppe Lernwerkstatt Good Practice-Kriterien Mecklenburg-Vorpommern erstellt.
Veranstaltungstipp: die nächste Lernwerkstatt findet am 16.03.2022 via Webex statt