Eine klare Mehrheit der Bevölkerung erwartet von der Ampel-Koalition eine Erhöhung der Regelsätze für Hartz IV und Altersgrundsicherung. Das zeigt eine repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag des Paritätischen Gesamtverbandes.
Im Wahlkampf hatten SPD und Grüne angekündigt, die Regelsätze für Hartz IV und die Altersgrundsicherung erhöhen zu wollen. Eine konkrete Absichtsbekundung findet sich im Sondierungspapier der Ampel-Koalition allerdings nicht. Angesichts der gravierenden Problemlage und des drohenden politischen Stillstandes bei der Frage der Regelsätze, wollten wir wissen, wie die Bevölkerung zu diesem Thema denkt und was die Menschen in diesem Land von einer neuen Regierung erwarten. Zu diesem Zweck haben wir eine Umfrage zu den Einschätzungen in der Bevölkerung zu Hartz IV in Auftrag gegeben.
Die Ergebnisse sind deutlich: Eine große Mehrheit (85%) geht nicht davon aus, dass die in Hartz IV vorgesehen Regelsätze ausreichen, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können. Gefragt nach der Erhöhung der Regelsätze um 0,7% zum 1.1.2022 ist nur eine Minderheit der Befragten (37%) der Meinung, dass diese Erhöhung angesichts steigender Lebenshaltungskosten ausreichend ist. Mit Blick auf die von SPD und Grünen im Wahlkampf angekündigten Pläne, die Regelsätze für Hartz IV und die Altersgrundsicherung erhöhen zu wollen, hält es die große Mehrheit für wichtig, dass sich SPD und Grüne mit dieser Forderung in den Koalitionsverhandlungen durchsetzen. Unter Anhänger*innen der SPD und Grünen sind es sogar 75% (SPD) bzw. 77% (Grüne) der Befragten, die die Durchsetzung einer Erhöhung der Regelsätze für wichtig halten.
Die repräsentative Umfrage wurde vom 28. Oktober bis 2. November 2021 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag des Paritätischen Gesamtverbands durchgeführt. Insgesamt wurden 1.027 Personen über 18 Jahre befragt.
erschienen in: Der Paritätische Gesamtverband, 8. November 2021, der Umfragebericht ist hier einzusehen