Im Jahr 2022 wenden wir uns im Rahmen des Projekts “Health in all Policies” einem Thema zu, dass auf den ersten Blick nichts mit Gesundheitsförderung zu tun hat. Gemeinsam mit der Schweriner Hospizstiftung wenden wir uns der Gesundheit am Lebensende zu und betrachten, wie wir auch bei Schwerstkranken die Lebensqualität fördern können.
Kaum einer denkt gerne an das Ende des Lebens, sei es das eigene oder das von geliebten Menschen. In den letzten zwei Jahren waren leider noch mehr Menschen als sonst mit der Erfahrung konfrontiert, einen Angehörigen oder Freund durch Krankheit zu verlieren. Oft blieb ihnen der Trost eines würdevollen gemeinsamen Abschieds verwehrt.
Diese Erfahrungen zeigen einmal mehr, wie wichtig es ist, Schwerstkranken und ihren Angehörigen einen Raum zum Erinnern zu geben, ihnen ein zur-Ruhe-kommen zu ermöglichen und den Abschied voneinander – trotz aller Einschränkungen – selbstbestimmt zu gestalten und zu genießen.
Die Schweriner Hospizstiftung und ihre Partner leisten hier wertvolle Arbeit. Sie ermöglichen Hospizgästen, Schwerstkranken in der Häuslichkeit und ihren Angehörigen gemeinsame Stunden, in denen nicht die Krankheit, sonders noch einmal das Leben und seine schönen Seiten im Mittelpunkt stehen können.
Bei dieser Nähe zu Krankheit und Tod von Gesundheit zu sprechen, erscheint da zunächst paradox. Und sicher, aus medizinischer Sicht kann den todkranken Menschen nicht mehr geholfen werden. Gesundheit hat jedoch viele Dimensionen und auch die Gesundheit der Angehörigen leidet unter Anspannung, Trauer und in Erwartung des bevorstehenden Abschieds.
On-Demand-Veranstaltung – Sicher und individuell zugänglich
Die Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e. V. setzt sich dafür ein, alle Aspekte von Gesundheit zu beleuchten und diese – auch am Lebensende – zu fördern. Wo die körperliche Gesundheit nicht mehr im Vordergrund steht, gewinnen geistige und seelische Gesundheit an Gewicht. Dies betrifft sowohl Schwerstkranke und ihre Angehörigen, als auch die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Hospiz- und Palliativarbeit. Für das Jahr 2022 haben wir uns daher vorgenommen, insbesondere diese Gesichtspunkte in den Fokus zu nehmen.
Mit einer On-Demand-Veranstaltung möchten wir Erfahrungen, Beispiele guter Praxis und aktuelle Stimmen aus Wissenschaft und Gesellschaft sammeln. Das Format macht diese Inhalte Betroffenen und Fachkräften zeit- und ortsunabhängig zugänglich. Themen werden sowohl Erfahrungsberichte von Angehörigen, gute Ideen aus dem gesamten Bundesgebiet sowie Forschungsergebnisse und Leseempfehlungen sein. Die Gesundheit aller Beteiligten wird dabei so umfassend wie möglich betrachtet. Gleichzeitig bereiten wir die Beträge so auf, dass sich insbesondere Sterbende, Trauende und Pflegende davon angesprochen fühlen. Sie sollen für sich einen Mehrwert aus dem Angebot ziehen können.
Die Freischaltung des Angebots erfolgt im Mai. Das Diskussionsformat betreuen wir bis Ende August. Die Beiträge stehen voraussichtlich bis Ende September zur Verfügung.