Sollten die Kürzungen bei den Eingliederungsmitteln der Jobcenter im Bundeshaushalt 2023 wie geplant umgesetzt werden, könnten die in der Praxis gut bewährten Fördermöglichkeiten für Personen, die bereits sehr lange nicht mehr am Erwerbsleben teilhaben konnten, drastisch erschwert werden, machen die IAB-Experten deutlich. Als direkte Folge der geplanten Kürzungen dürfte sich die Zahl der verfügbaren Förderplätze reduzieren. Es könnten aber auch Elemente der Förderung, wie z. B. Weiterbildung, wegfallen oder seltener angeboten werden. Die Förderung im Sozialen Arbeitsmarkt hat sich bislang gut bewährt und schließt eine Lücke, die zuvor im Förderspektrum der Jobcenter bestanden hatte.
Das IAB macht zugleich klar, dass die Förderung aus ihrer Sicht unabdingbar ist, um weitere soziale Probleme zu vermeiden.
Wenn das Budget für die Förderung von Arbeitsmarktteilhabe reduziert wird, "verringern wir nicht nur die Arbeitsmarktchancen von Menschen, die sonst kaum eine Stelle finden, sondern handeln uns auch höhere Risiken in anderen Lebensbereichen ein. Vereinzelung und Rückzug aus dem sozialen Leben, weiter zunehmende Erwerbsferne, auch bei den Kindern der betroffenen Familien, abnehmende Zugehörigkeitserfahrungen, soziale Desintegration und Spaltung wären die Folge", macht das IAB klar.
Das IAB bewertet die geplante Kürzung des Eingliederungsbudgets daher kritisch und betont, dass der Soziale Arbeitsmarkt einer langfristig stabilen Finanzierung bedarf.
Nach ihrem Haushaltsentwurf plant die Bundesregierung für das Jahr 2023, die Mittel für die Leistungen zur Eingliederung in Arbeit von 4,8 auf 4,2 Milliarden Euro zu kürzen.
Weitere Informationen erhalten Sie über diesen Link:
www.iab-forum.de/einsparungen-beim-sozialen-arbeitsmarkt-haetten-auch-soziale-folgewirkungen
erschienen bei Der Paritätische - Gesamtverband am 28.07.2022