„Es ist gut, dass der Erwerbslosenbeirat als unermüdlicher Mahner für soziale Gerechtigkeit eintritt, dabei hat das Gremium unsere volle Unterstützung“, sagt der Vorsitzende des Paritätischen Mecklenburg-Vorpommern, Friedrich Wilhelm Bluschke. Unter dem Motto „Jetzt erst recht! Gemeinsam für soziale Gerechtigkeit“ macht das Erwerbslosenparlament vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen politisch Verantwortliche auf die Situation und die Bedarfe von arbeitslosen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam.
„Mit dem Teilhabechancengesetz wurde 2019 ein wichtiges Instrument für Menschen, die schon sehr lange arbeitslos sind, auf den Weg gebracht“, sagt er. Langzeitarbeitslose sollen durch individuelle Beratung und wirksame Förderung wieder eine langfristige Perspektive auf dem Arbeitsmarkt erhalten. „Eine Zwischenbilanz nach drei Jahren stimmt einer bundesweiten Evaluation zufolge vorsichtig optimistisch“, so Bluschke. Während im ersten Förderjahr 2019 nach Angaben der Arbeitsagentur mit Stand Oktober 836 Frauen und Männer in Mecklenburg-Vorpommern durch das Programm Teilhabe am Arbeitsmarkt gefördert wurden, waren es ein Jahr später schon 1.143, in diesem Jahr liegt sie bei 1.044 (Oktober 2022). „Die Steigerung stimmt hoffnungsvoll, reicht aber bei weitem nicht aus“, mahnt Bluschke. Die im November veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen belegen für MV eine Abnahme der Langzeitarbeitslosen um 3.000 im Vergleich zum Vorjahr. „Das ist erfreulich“, so Bluschke. Dennoch bleibt die Langzeitarbeitslosigkeit mit mehr als 21.900 auf einem hohen Niveau.
Das Erwerbslosenparlament fordert die Finanzierung und den Erhalt der Strukturen der Beschäftigungsgesellschaften in Land. „Es müssen politisch auf Landes- und Bundesebene die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt und konkrete Unterstützungsangebote für den Arbeitsmarkt der Zukunft unterbreitet werden“, fordert Bluschke.
Der Erwerbslosenbeirat und mit ihm das seit 1998 jährlich stattfindende Erwerbslosenparlament Mecklenburg-Vorpommerns vereint mehr als 70 Vereine, Verbände und Gewerkschaften. Sie setzen sich seit Jahren für die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit und der mit ihr verbundenen Ausgrenzung der Betroffenen ein.