Erfahrungen im Umgang mit der Pandemie kamen vor allem in vier parallelen Workshops zur Sprache. So wurden vielfach Ideen und Beispiele ausgetauscht, wie der Kontakt und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Leistungsberechtigten in Zukunft unter Einbeziehung technischer Möglichkeiten neu aufgestellt werden könne. Auch die interne Kommunikation und Zusammenarbeit der Jobcenter, die sich durch das aktuelle Credo “Wir bleiben zu Hause!” verändert hat, beschäftigte die Teilnehmenden aus gemeinsamen Einrichtungen und kommunalen Jobcentern. An viele Ideen und Beobachtungen schloss der Impulsvortrag von Prof. Dr. Jutta Rump an, die die Corona-Pandemie als Treiber für die Weiterentwicklung der Arbeitswelt analysierte.
Bundesminister Hubertus Heil blickte in seiner Rede auf die vergangenen Monate und die Leistung der Jobcenter zurück. Gerade die Arbeit der Jobcenter habe enorm dazu beigetragen, das Land gut durch die Krise zu bringen – der Arbeitsmarkt sei robust. Mit Instrumenten wie dem Kurzarbeitergeld und dem erleichterten Zugang zur Grundsicherung sei es gelungen, Massenarbeitslosigkeit zu verhindern und Menschen abzusichern. Der Bundesarbeitsminister machte deutlich, was ihn antreibt: der Kampf um jeden einzelnen Arbeits- und Ausbildungsplatz. Um Menschen aus der Langzeitarbeitslosigkeit zu holen, seien daher der Ausbau des Sozialen Arbeitsmarktes, eine gute Qualifizierung der Leistungsberechtigten und die Entstigmatisierung des Systems übergeordnete Ziele. Er rief ausdrücklich dazu auf, an den Mitteln zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit auch in Zukunft nicht zu sparen.
Welche Lehren sich aus der Pandemie ziehen lassen und welche politischen Instrumente nötig seien, diskutierte Hubertus Heil mit Detlef Scheele (Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit), Reinhard Sager (Präsident des Deutschen Landkreistages) und den drei Geschäftsführenden Dr. Regine Schmalhorst (Jobcenter Dortmund), Martina Würker (Jobcenter Köln) sowie Felix Baumeier (Jobcenter Landkreis Leipzig).
Hintergrund: Der Tag der Jobcenter findet seit 2010 jährlich statt. Er richtet sich an alle Jobcenter – gemeinsame Einrichtungen und zugelassene kommunale Träger – und ist die einzige trägerübergreifende Veranstaltung dieser Art. Mit rund 1.000 Teilnehmenden ist der Tag der Jobcenter die bedeutendste Veranstaltung im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende.
Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 28.04.2021