Hilfesystem zum Schutz von Frauen vor Gewalt weiterentwickeln

Für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, gibt es eine Vielzahl von Hilfsangeboten: Beratungsstellen, Schutzwohnungen oder Frauenhäuser. Doch finden betroffene Frauen schnell Schutz und Hilfe? Müssen Angebote in ländlichen Räumen anders sein als in der Großstadt? Wie kann das Hilfesystem passgenau umgestaltet werden? Diesen Fragen ist das Bundesmodellprojekt “Bedarfsanalyse und -planung zur Weiterentwicklung des Hilfesystems zum Schutz von Frauen vor Gewalt und häuslicher Gewalt” nachgegangen.

Um Frauen, die in ihrer Partnerschaft körperliche, psychische und sexuelle Gewalt erleben, besser zu schützen, wurde von 2017 bis 2019 das Modellprojekt “Bedarfsanalyse und -planung zur Weiterentwicklung des Hilfesystems zum Schutz von Frauen vor Gewalt und häuslicher Gewalt” durchgeführt – in Kooperation mit den Bundesländern Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Im Auftrag des Bundesfrauenministeriums wurde das Bundesmodellprojekt wissenschaftlich begleitet. Nun liegt der Abschlussbericht mit Handlungsempfehlungen vor.

Der Bericht analysiert die einzelnen Projekte in den fünf Bundesländern und untersucht, welche Informationen über das Hilfesystem und seine Bedarfsgerechtigkeit vorhanden sind, wo die institutionelle Verantwortlichkeit für das bestehende Hilfesystem angesiedelt ist und welche Herausforderungen daraus erwachsen. Außerdem werden Lösungen für die Bedarfsplanung auf kommunaler Ebene und auf Landesebene vorgestellt.

Die Ergebnisse des Abschlussberichts tragen dazu bei, künftige Initiativen in Bund, Ländern und Kommunen zu entwickeln und auf eine tragfähige Basis zu stellen. Sie fließen auch in die Beratungen des Runden Tisches von Bund, Ländern und Kommunen “Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen” ein, der von Bundesfrauenministerin Franziska Giffey einberufen wurde, um die Hilfsangebote für Schutz und Beratung bei Gewalt auszubauen und weiterzuentwickeln.

Quelle: Meldung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 02.03.2021