Wenn der Regen ans Fenster klatscht und es morgens beim Aufstehen noch fast dunkel ist, scheint der Sommer schon wieder viel zu weit weg zu sein, um noch mit Freude und Elan aus dem Bett zu springen. Nachdem wir die letzten Wochen mit der Hitze zu kämpfen hatten, ist es nun schon wieder vergleichsweise kühl nachts und ein Tee passt besser zur Stimmung als ein kaltes Getränk. Trotzdem können wir die Freuden des Sommers wachhalten und uns nicht gleich dem Herbst-Blues ergeben.
Spaß bei der Arbeit
Trübes Wetter, trübe Stimmung? Das muss nicht sein, denn wir haben die Fähigkeit, uns selbst zu überlisten. Das klingt erst einmal seltsam, aber unser Gehirn ist tatsächlich in der Lage, uns in eine positive Stimmung zu versetzen. Häufig heißt es, glücklich zu sein, ist eine Frage der Haltung. Und zu einem gewissen Ausmaß stimmt das auch. Sofern es nicht um die elementaren Dinge wie Essen und Trinken, Kleidung und ein Dach über dem Kopf geht, können wir unsere Stimmung gut selbst beeinflussen. Positive Gedanken sind ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, hilft uns, unsere Umwelt neutral oder gar positiv wahrzunehmen. Beispiel gefällig? Aber gerne: Ist es nicht herrlich, wenn man im trockenen und warmen Büro sitzen kann, während sich die Menschen draußen an ihre Schirme klammern und sich gegen den Sturm stemmen? Oder dass man sich nun, nach dem Urlaub, mit den Kollegen darüber austauschen kann, wie schön man sich auf Balkonien erholt hat, ohne Staus und stundenlange Anreise. Ich denke, das Prinzip ist klar.
Manchmal fällt es jedoch schwer, sich durch bloße Gedankenkraft in eine positive Stimmung zu versetzen. Hier kommen unsere körpereigenen Glückshormone ins Spiel, die für Wohlbefinden und Motivation sorgen können. Die Produktion dieser Hormone wird in der Regel durch positive und motivierende Erlebnisse befördert, kann jedoch auch unabhängig von der Situation bewusst hervorgerufen werden. Kennen Sie das „Lächeltraining“ von Vera Birkenbihl? Schauen Sie sich das gerne einmal an: https://www.youtube.com/watch?v=AMrMO6PDA7g Die wichtige Aussage hier: Auch ein gezwungenes Lächeln stimuliert die Nerven und wird vom Gehirn als Signal verstanden, Glückshormone auszuschütten. Wenn Ihnen also das nächste Mal überhaupt nicht nach Lachen zu Mute ist, lächeln Sie einfach trotzdem, auch wenn es Ihnen albern vorkommt.
Alternativ dazu können Sie sich mit den Kollegen auch gegenseitig zum Lachen bringen oder einander Loben und Komplimente machen. All das regt ihr Gehirn an und sorgt für Ihr eigenes Wohlbefinden, unabhängig davon, wie sich Ihr Arbeitstag entwickelt.
Auch positive Impulse im Alltag können Sie sich selbst gestalten. Ein schönes Urlaubsfoto als Desktop-Hintergrund, ein Stückchen Schokolade oder vielleicht auch ein kleiner Blumenstraß auf dem Schreibtisch können Freude in den Tag bringen und die Sommerstimmung zurückholen. Vielleicht überraschen Sie Ihre Kollegen auch mit einem Witz oder einer lustigen Anekdote?
Falls sich eine gedrückte Stimmung jedoch hartnäckig hält, kann es ratsam sein, seinen Hausarzt zu konsultieren. Antriebslosigkeit, dauerhafte Müdigkeit und schlechte Laune können ernste Anzeichen für Erkrankungen und Mangelerscheinungen sein!
Erfolge feiern
Ein zweiter Punkt, der unabhängig von Wetter, Urlaubsaussichten und Laune in unseren (Arbeits-)Alltag einziehen sollte, ist das Feiern von Erfolgen. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein großer Auftrag erfolgreich bewältigt wurde oder nur eine Kleinigkeit endlich fertig geworden ist. Viel zu oft konzentrieren wir uns nur auf das, was schlecht oder mangelhaft ist: Die noch immer endlose To-Do-Liste, der nicht perfekte Pressetext oder das Abendessen, das nicht ausreichend gewürzt war. Machen wir es uns mit dieser Sichtweise nicht selbst schwer? Wir verschwenden Energie damit, uns über „Fehler“ der Vergangenheit aufzuregen und uns selbst Vorwürfe zu machen.
Stattdessen könnten wir einfach nach vorne blicken und uns motivieren, es beim nächsten Mal besser oder zumindest anders zu machen. Verfolgen wir jedoch die rückwärtsgewandte Selbstkasteiung, haben wir früher oder später kein Vertrauen mehr in unsere eigenen Fähigkeiten und ein gutes Ergebnis wird immer schwieriger zu erreichen. Stattdessen sollten wir uns auf die Dinge konzentrieren, die bereits gut geklappt haben! Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind, auch dafür können wir uns selbst auf die Schulter klopfen. „Eigenlob stimmt“, sagte einmal ein Referent in einer Teamschulung zu uns. Wir können selbst in der Regel sehr gut einschätzen, wo wir erfolgreich waren und wo wir noch an uns arbeiten müssen. Warum sollten wir uns also nicht selbst loben?
Sich selbst zu sagen: „Das habe ich gut gemacht!“ tut niemandem weh, im Gegenteil. Der positive Blick auf die eigenen Leistungen sorgt nicht nur für das eigene Wohlbefinden, sondern erlaubt es uns auch, positiv auf unsere Mitmenschen und Kollegen zu schauen. Der Ausspruch, dass nicht Meckern ja schon Lob genug sei, hilft in der Praxis niemandem weiter. Eine kleine Anerkennung oder auch ein „Danke“ sorgen dagegen bei allen Beteiligten für eine bessere Stimmung und beim Gelobten nicht für Überheblichkeit, sondern vor allem für eine höhere Motivation. Warum sollten wir also mit verdientem Lob sparsam sein?
Eine Kultur der positiven Anerkennung kann im Team wie auch in der Familie beflügeln und zu einem harmonischeren und produktiveren Miteinander führen. Die Aussicht auf Lob und Anerkennung ist eine effektivere Motivation als die Vermeidung einer Bestrafung. Und so lassen sich in allen Lebenslagen Ziele erfolgreicher erreichen. Ob zuhause oder im Arbeitsleben, die Aussicht auf eine Belohnung bringt oft genug Fähigkeiten hervor, von denen alle überrascht sein könnten.
Erinnern Sie sich an Ihren letzten Erfolg? Ist dieses Gefühl nicht schon Belohnung genug? Geschafft zu haben, was man sich vorgenommen hat und sich daran zu erfreuen?
Wenn Sie sich nicht erinnern können, sollten Sie dringend etwas dagegen unternehmen. Fangen Sie mit kleinen Dingen an: Setzen Sie sich zum Beispiel für jeden Tag eine kleine, machbare Aufgabe, die Sie schon längst erledigt haben wollten. Vielleicht das Loch in Ihrem Lieblingspullover stopfen, die Ablage erledigen oder sich bei alten Freunden oder Geschäftspartnern melden. Schreiben Sie die Aufgaben auf und markieren Sie die erledigten Dinge mit einem Häkchen. Wenn Sie möchten, legen Sie für das Ende der Woche eine Belohnung fest. Ich denke aber, dass Sie bereits für jede erledigte Aufgabe mit einem Gefühl der Erleichterung und des Erfolgs belohnt werden. So oder so sollten Sie stolz sein auf das, was Sie geschafft haben. Loben Sie sich und andere, wann immer es Ihnen passend erscheint und beobachten Sie einmal, ob sich durch diese positive Haltung etwas an Ihrer Arbeit, Ihrem Team oder in Ihrem Familienleben ändert!
Mit diesen Hinweisen und Ideen geht unsere Sommerserie zu Ende, im September werden wir uns mit einem neuen Thema des Monats zurückmelden. Auch werden wir uns daran versuchen, das Schwerpunktthema in unseren anderen Beiträgen einfließen zu lassen und uns so noch intensiver damit auseinander zu setzen. Seien Sie dabei und bleiben Sie gesund!