#ThemadesMonats: Der Öffentliche Gesundheitsdienst

Eigentlich sollte dieser Artikel schon in der letzten Woche erscheinen, pünktlich zum Tag des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Aber auch bei uns hat sich die rasante Entwicklung der Lage bemerkbar gemacht und die eine oder andere geplante Aktivität musste dringenderen Dingen weichen. Nun sind aber alle Kollegen sicher im Home Office und mit der langsamen Gewöhnung an die neuen Arbeits- und Kommunikationsweisen kehrt auch die Ruhe für die liegen gebliebenen Aufgaben ein.

Nun also heute das Thema des Monats zum Öffentlichen Gesundheitsdienst, kurz ÖGD. Inzwischen haben die meisten wohl mitbekommen, dass die Gesundheitsämter, als die lokalen Anlaufstellen des ÖGD, unter anderem dafür zuständig sind, die Bevölkerung in gesundheitlichen Krisen zu schützen.

Was ist aber, wenn gerade mal nicht Corona ist?

Selbstverständlich lehnen die Kollegen sich dann nicht entspannt zurück! Im Leitbild des ÖGD „Public Health vor Ort“ können wir lesen: „Der Öffentliche Gesundheitsdienst fördert und schützt die Gesundheit der Bevölkerung.“ Und zwar jeden Tag. Was das konkret heißt, dafür gibt es in jedem Bundesland andere Vorstellungen, ganz nach den jeweiligen Bedarfen und Bedingungen, die sich natürlich in einem Stadtstaat anders gestalten als in einem Flächenland. Die Aufgaben des Öffentlichen Gesundheitsdienstes lassen sich jedoch in drei Kernbereichen zusammenfassen.

Alles Weitere ist dann im jeweiligen Landesgesetz geregelt. Für Mecklenburg-Vorpommern heißt das dann zum Beispiel auch Kontrolle der Badegewässer, Beratung zur Essbarkeit von gesammelten Pilzen, die Durchführung der Schuleingangsuntersuchungen, Aids-Beratungen und die Förderung der Inanspruchnahme der U-Untersuchungen. Die Aufzählung ist natürlich nicht vollständig…

Ein ganzer Batzen von Aufgaben also, die da von den Gesundheitsämtern auf Landes- und Kreisebene sowie in den kreisfreien Städten unseres Landes erwartet werden. Klar, in vielen Bereichen kann man sicherlich auch das eine oder andere mit Kooperationspartnern (z. B. der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e. V.) gemeinsam machen, aber bei zahlreichen Aufgaben stehen die Kollegen ziemlich allein auf weiter Flur.

Und leider braucht es eine Krise wie die aktuelle, um einer breiten Masse vor Augen zu führen, dass der ÖGD seit Jahren am Limit und oft genug darüber hinaus arbeitet und für uns alle aktiv ist. Und zwar jeden Tag, nicht nur, wenn Corona ist. Dafür ein großes und längst überfälliges

DANKE!

PS: Vielleicht öffnet die Krise an der einen oder anderen Stelle Augen, dass der Öffentliche Gesundheitsdienst nur Partner und eine Stütze im Gesundheitssystem sein kann, wenn die nötige Ausstattung und politische Rückendeckung da ist. Wir haben Hoffnung und wollen gerne unseren Teil beitragen.